Wer das Ziel nicht kennt, hat die Zukunft verpennt

Für eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung des Landes müssen bereits heute die Ziele von morgen angegangen werden. Das allerdings erfordert ein klares Bild darüber, wohin sich Schleswig-Holstein entwickeln soll. Im Augenblick fährt die jetzige Landesregierung allerdings eine Politik der trüben Aussichten mit einer Fülle von Absichtserklärungen. Es fehlt scheinbar an Mut, positive Ideen zu entwickeln und innovative Alternativen zu entwerfen. Es fehlt wohl auch an der Fähigkeit zur Gemeinsamkeit, denn eine zukunftsorientierte Landesregierung sollte den Menschen in unserem Land zuhören und mit ihnen gemeinsam das Schleswig-Holstein von morgen gestalten. Stattdessen reduziert die Landesregierung die Einflussnahme kleiner Fraktionen in den Kommunen mit einer Änderung der schleswig-holsteinischen Gemeindeordnung.

Es muss in Zeiten von Krisen vor allem darum gehen, nicht zu erstarren. Die Landesregierung darf nicht abwarten, bis die weiteren Ent­wicklungen das Land und seine Bürgerinnen und Bürger unvorbereitet überrollen. Die Landesregierung ist in der Pflicht, heute die strukturellen Voraus­setzungen dafür zu schaffen, dass Schleswig-Holstein die Veränderungen durch Energiekrise, Ukraine-Krieg, Lieferkettenprobleme und Fachkräftemangel meistern und den Wandel erfolgreich für sich nutzen kann. Mit proaktivem Handeln und Weitsicht hat Schleswig-Holstein die Chance, neben dem Bereich Erneuerbare Energien, auch Vorreiter zu werden in den wichtigen Zukunftsfeldern Digitalisierung, Tourismus, maritime Wirtschaft, Ernährung, Medizintechnik und Biotech­nologie.

Dabei darf die Landesregierung den Transformationsprozess nicht weiter verschlafen, sonst werden in Schleswig-Holstein keine neuen Industrie-Unternehmen entstehen und damit auch keine neuen Arbeitsplätze Ohne Schaffung einer neuen Wertschöpfung durch mehr Investitionen in Bildung, Forschung, Infrastruktur und Wirtschaftswachstum wird unser Land von der Zukunft abgehängt werden.