Landesregierung: Defizite in der Industriepolitik

Als AGS freuen wir uns über die positive Ansiedlungsbilanz der WTSH für das Krisenjahr 2022. Durch die Neuansiedlung von 105 Unternehmen entstehen in Schleswig-Holstein 1686 zusätzliche Arbeitsplätze. Der Branchenmix der neuen Unternehmen offenbart allerdings zugleich die Schwächen der Industriepolitik der Landesregierung: Gerade mal 9 Prozent der Neuansiedelungen kommen aus dem produzierenden Gewerbe.

Das mag auch an der unzureichenden Fachkräfteinitiative des Landes liegen, denn ohne ein ausreichendes Angebot an Fachkräften bleibt eine Ansiedlung von Industrieunternehmen schwierig.  Bestes Beispiel ist da die Problematik um die Ansiedlung des Batterieherstellers Nothvolt mit einem Personalbedarf von 3.000 Mitarbeitenden.

Die Landesregierung darf die Neu-Ansiedelung von Industrieunternehmen und den Ausbau der Förderung von Aus- und Weiterbildung für Beschäftigte nicht weiter verschlafen!  Unser Land braucht eine starke Industrie, weil Industrieunternehmen unverzichtbare Wachstumsmotoren sind, sie sind das Rückgrat für den Export und Auftraggeber für viele Dienstleister. Exportierende Unternehmen stehen für Produktivität und Dynamik sowie für ein höheres Lohnniveau. Schleswig-Holstein darf nicht länger im Lohnkeller der Republik verharren.